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Die Siegessäule: Denkmal und Aussicht

Fast jeden Tag passieren zu ihren Füßen Verkehrsunfälle und zeigen die chaotische Energie der Stadt. Auch wahr ist: Unter ihr wird gerne ausgelassen gefeiert, wie an kaum einem anderen Ort in Deutschland: Ob die alljährliche Silvester-Party oder die Love Parade. Sie ist in Filmen wie „Der Himmel über Berlin“ verewigt. Und sie ist eine historische Aussichts-Plattform mitten in Berlin: Die Siegessäule!

Siegessäule in Berlin

Aussicht über Berlin von der Siegessäule

Die Siegessäule hat keinen Aufzug - in ihrer Mitte führt eine enge Wendeltreppe mit 285 Stufen ganz nach oben auf die Plattform. Dort befinden sich Besucher direkt unter dem Rock der vergoldeten Bronzeskulptur Viktoria, von den Berlinern "Goldelse" getauft wurde. Auch wenn die Stufen einem beim Aufstieg endlos vorkommen und man langsam außer Atem kommt: Es lohnt sich!

Aussicht von der Siegessäule

Auf der Plattform in 50 Metern Höhe angekommen, wird man nach dem geschafften Aufstieg wirklich belohnt: Die Aussicht über den großen Tiergarten zum nahen Schloss Bellevue, dem Regierungsviertel, dem nahen Brandenburger Tor, dem Fernsehturm, dem Potsdamer Platz und bis zum Teufelsberg oder dem ehemaligen Flughafen Tegel ist genial!

Geschichte: Von Preußens Siegen bis zur Love Parade

Die Geschichte der Siegessäule beginnt im Jahr 1873, als sie stolz vor dem Reichstag errichtet wurde: Als leuchtendes Symbol der Siege Preußens und des Deutschen Reichs über Dänemark (1864), Frankreich (1866) und Österreich (1871).

In den 1930er Jahren, als die Schatten des Nationalsozialismus über Deutschland fielen, träumten die Machthaber von einer neuen Ära: Berlin sollte zur Reichshauptstadt Germania umgestaltet werden. So wurde die Siegessäule nach den Plänen des Architekten Albert Speer von ihrem ursprünglichen Platz abgebaut und am Großen Stern, nur einige Meter entfernt, wiederaufgebaut. Dabei wurde die sie auch etwas gestreckt und war nach dem Wiederaufbau 7,5 Meter höher als vorher und misst jetzt 67 Meter.

Siegessäule in Berlin

Nach dem zweiten Weltkrieg, es war eine Zeit der Trümmer und des Neuanfangs, gab es Idee, die Siegessäule abzureißen - letztendlich wurde das nicht umgesetzt. Was aber passierte, war dass die Bronzetafeln, die an die Kriege gegen Frankreich erinnerten von den Franzosen abgebaut und nach Paris gebracht wurden. Zum 750 Geburtstag Berlins kamen sie 1987 zurück und wurden wieder am Sockel angebracht. Das Bauwerk wurde renoviert – 1989 waren die Arbeiten abgeschlossen.

Dennoch: Durch die historischen Verknüpfungen gab es kontroverse Debatten um die Siegessäule. Heute sieht man das Denkmal in einem breiteren Kontext, der ihre Bedeutung als Zeichen für Frieden und Einheit einschließt, besonders seit der Wiedervereinigung.

Auch im aktuellen Zeitgeschehen spielt die Siegessäule ihre Rolle: In den 1990er Jahren fand um sie herum die Love Parade statt, seitdem wird hier im Tiergarten gerne gefeiert: Auch heute finden große Events statt wie Rave the Planet, der Christopher Street Day oder andere. Ein besonderer Moment war die Rede von Barack Obama im Jahr 2008.

Viktoria auf der Siegessäule

Wie heißt der Engel auf der Siegessäule?

Es ist Viktoria, die Göttin des Sieges, die in der römischen Mythologie als Gestalt von unvergleichlicher Macht erstrahlt. Sie ist das himmlische Symbol des Triumphes, eine Verkörperung des Ruhms. In der griechischen Mythologie als Nike bekannt, trägt sie Flügel, die ihre grenzenlose Freiheit symbolisieren.

Auf der Berliner Siegessäule hat Viktoria eine besondere Form: Gekrönt mit einem Adlerhelm, stellt sie nicht nur als die strahlende Siegesgöttin dar, sondern auch Borussia, die stolze Personifikation Preußens.

Tipps für den Besuch

Wer die Siegessäule besuchen will, sollte unbedingt die Fußgängertunnel unter dem großen Stern nehmen. Das Überqueren der Straße zu Fuß ist absolut nicht zu empfehlen (und nebenbei gesagt ist es auch fast unmöglich mit heiler Haut auf der anderen Seite anzukommen).
 

Die Öffnungszeiten variieren je nach Jahreszeit, im Sommer ist die Aussichtsplattform etwas länger geöffnet.
 

Der Eintritt kann nur in Bar bezahlt werden.
 

Für den Aufstieg sollte man eine gang gute Kondition mitbringen, es sind doch ganz schön viele Stufen bis nach oben.
 

Der Zugang ist nicht barrierefrei.
 


Machen

Bis ganz nach oben laufen und die Aussicht über den Tiergarten genießen
 

Zugang zur Mittelinsel durch die Fußgängertunnel (an der Straße des 17. Juni)
 

Öffnungszeiten

April bis Oktober: Mo-Fr 9:30 bis 18:30 h, Sa - So 9:30 bis 19:00 h.
November bis März: Täglich 9:30 - 17:30 h. 

Hinkommen

U-Bahn Hansaplatz (U9), S-Bahn Bellevue oder Tiergarten (S3, S5, S7, S9) + 10-15 Fußweg, Bus Großer Stern (100, 106, 187)
 

Großer Stern, 10557 Berlin
 



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