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Der Teufelsberg und die alte Abhörstation

Auf dem Teufelsberg befindet sich die ehemalige Abhörstation der Amerikaner und Briten aus der Zeit des kalten Krieges.

Teufelsberg: Dach der Abhörstation

Nach dem Mauerfall wurde sie aufgegeben und streckenweise sich selbst überlassen. Heute kann das teilweise verwilderte und mit Graffiti verzierte Gelände besichtigt und die Aussicht über Berlin genossen werden.

Aussicht und Streetart

Vor allem der Blick über Berlin ist grandios, denn man kann bis aufs Dach der Abhörstation. Von dort oben reicht die Aussicht über den Grunewald bis zur Havel und den Grunewaldturm auf der einen Seite. Auf der anderen blickt man über die City West mit dem ICC und dem Funkturm und weiter über die Dächer Berlins bis zum Potsdamer Platz und dem Fernsehturm am Alexanderplatz.

Türme der Abhörstation

Im Hauptgebäude der Abhörstation befindet sich die Hall of Fame, in ihr sind verschiedene Wände von Graffitikünstlern besprüht worden. Diese Street-Art-Gallerie ist etwas ganz besonderes, denn ein Teil der Außenwände fehlt und gibt den Blick über die Stadt frei.

Ganz oben können die Kuppeln der Radome besichtigt werden. Im oberen Radom ist die Akustik etwas ganz Besonderes: Jeder Schritt hallt, jedes Flüstern wird verstärkt als Echo zurückgeworfen.

Der Teufelsberg ist eine Aufschüttung von Schutt. Denn nach dem zweiten Weltkrieg war Berlin zerstört und die Reste von etwa 15.000 Wohnhäusern wurden hier entsorgt. So entstand der Teufelsberg als der höchste der zahlreichen berliner Trümmerberge (andere sind der Insulaner oder die Rudower Höhe). Benannt wurde der neue Berg nach dem benachbarten Teufelssee. Genau genommen besteht er übrigens aus zwei Hügeln, dem höheren Teufelsberg und dem etwas niedrigeren Drachenberg.

In der oberen Kuppel

Der Teufelsberg war nicht immer hier: Seine Geschichte

Bis 1972 wurde der Schutt abgeladen, danach bepflanzte man den Berg mit Bäumen. Es entstand ein Berliner Naherholungsgebiet, am Berghang wurde gerodelt und Ski gefahren, man baute sogar eine Skischanze

Bereits ab 1957 wurde hier von den alliierten Amerikanern und Briten mit mobilen Installationen der Luftraum überwacht. Weitere Gerätschaften folgen und im Lauf der Zeit auch die festen Gebäude. So entstand eine Abhörstation ganz nah am Feind im Ostblock. Was genau abgehört wurde ist nach wie vor geheim. Man schätzt aber, dass die Geräte entsprechend groß und mächtig waren, in die Radome passten Antennen und Schüsseln mit einem Durchmesser von bis zu 10 Metern.

Streetart in der Hall of Fame

Nach der deutschen Wiedervereinigung und dem Ende des kalten Krieges wurde die Abhörstation nicht mehr gebraucht und 1992 aufgegeben. Die Anlage verwaiste. Eigentlich wollte ein Investor Apartments und ein Spionagemuseum errichten, aus den Plänen wurde aber nichts.

Zwischenzeitlich war das Gelände unbewacht, was zu großen Zerstörungen führte. So kann heute das teils zerstörte, teils durch die Natur zurückeroberte und mit Street-Art verzierte Gelände besichtigt werden. Regelmäßig gibt es Touren.


Machen

Update 2019: Die Türme und Radome dürfen aktuell nicht betreten werden, das Besichtigen des Geländes und der Streetart-Gallerie ist weiterhin möglich.
 

An einer Führung teilnehmen Buchung einer "Teufelsberg Tour" hier*), alternativ: Spaziergang über den benachbarten Drachenberg.
 

Hinkommen

S-Bahn Heerstraße + ca. 30 min Fußweg (2,5 Km)
 

Mit dem Auto erreicht man die alte Abhörstation am besten über die Teufelsseechaussee (die geht ab von der Heerstraße). Am hinteren Parkplatz in der Nähe vom Ökowerk kann man gut parken.

Teufelsseechaussee, 14055 Berlin
 



 

 

 

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