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Beelitz Heilstätten: Die Ruine und der Baumwipfelpfad

Der Baumwipfelpfad führt oben durch die Wipfel der Bäume, an den Ruinen darunter nagt sichtbar der Zahn der Zeit. Es ist diese Mischung aus Natur und dem verlassenen Ort, der die alten Beelitzer Heilstätten etwas Besonderem macht. Die Anlage mit dem Namen "Baum und Zeit" liegt gerade mal 50 Kilometer vom Berliner Zentrum entfernt.

Baumwipfelpfad Beelitz Heilstätten

Der Zauber des verlassenen Ortes

Das Besondere sind die alten Ruinen mitten im Wald, sie strahlen die Anziehungskraft des verlassenen Ortes (Lost Place) aus. Die Spuren der Zeit überall: Bröckelnde Mauern und Bäume die in und auf verfallenen Gebäuden wachsen. Offensichtlich schon viele Jahre wurde der Ort sich selbst überlassen, verfallen, überwuchert und mittendrin garniert mit Graffiti und Streetart. Die alten Heilstätten mit ihrer einst grandiosen Architektur strahlen den Charme der guten alten Zeit aus und sind zugleich ein Ort, an dem niemand sicher sein kann, dass es hier nicht doch Spukt. Die alten Beelitz Heilstätten sind perfekt zum Fotografieren, die Lost Places, Streetart und Architektur geben tolle Motive her!

Aus der Vogelperspektive auf dem Baumwipfelpfad oder von unten auf den Wegen kann man das Areal entdecken. Wem das alles noch nicht Ruine genug ist, kann vor Ort an geführten Touren durch verschiedene Gebäude wie der ikonische Alte Chirurgie teilnehmen.

zerbrochenes Fenster und Fassade in Beeliz Heilstätten

Park mit Aussicht

Die alten Beelitzer Heilstätten stehen unter Denkmalschutz, entsprechend behutsam wird hier saniert, eingerichtet und aufbereitet: Wege sind angelegt und bepflanzt, und doch bleiben die Spuren des Alten erhalten. Es gibt ein Restaurant und einen Spielplatz. Alles ist barrierefrei angelegt, sodass wirklich jeder den Park und den Baumkronenpfad besuchen kann.

Der 40 Meter hohe Aussichtsturm ist das Herzstück. Über Treppen oder einen Aufzug gelangt man ganz nach oben auf die Plattform: Von ihr aus reicht der Blick über die Wälder und die aufragenden Bauten südlich von Berlin. Wer genau hinschaut, kann in der Ferne den Berliner Fernsehturm erblicken.

Der Aussichtsturm

Der 800 Meter lange Baumkronenpfad beginnt auf Etage 2 des Aussichtsturms, in 17 bis 24 Metern Höhe führt er direkt vorbei an den Kronen der Bäume, die man förmlich riechen und greifen kann. Es ist eine ganz neue Perspektive, so einen Baum von oben zu sehen. Der Pfad führt entlang und über die Ruine des Alpenhauses auf dessen Dach schon ein echter Wald gewachsen ist.

Liebevoll gestaltete Schilder erklären die Bäume, vor deren Krone man gerade steht. Ein großes Netz lädt ein zum Klettern und Liegen in großer Höhe - für diejenigen die sich trauen

Blick auf den Baumwipfelpfad

Zahlen und Fakten – Beelitz-Heilstätten

  • Eröffnung Baumkronenpfads: 2015
  • Höhe des Aussichtsturms: 40,5 Meter
  • Länge des Baumkronenpfads: ca. 800 Meter
  • Zeit, die man einplanen sollte für den Besuch: 2-3 Stunden
  • Höhe des Pfads: 17–23 Meter
  • Gesamtfläche: ca. 200 Hektar
  • Besucher seit 2015: Über 1,8 Millionen
  • Baujahr der ursprünglichen Heilstätten: 1902
  • Denkmalgeschützte Gebäude: Über 60

die ehemalige Lungenheilanstand mit der Brücke darüber

Geschichte

  • Ende des 19. Jahrhunderts:
    • Es entsteht eine Lungenheilanstalt und ein Sanatorium in einem Waldstück in Beelitz.
    • Vor allem Patienten mit Tuberkulose sollten hier vor den Toren Berlins an der frischen Luft behandelt werden. Frauen und Männer wurden getrennt behandelt und untergebracht, so entstanden mehrere Gebäude.
  • Ab 1902:
    • Die ersten Patienten wurden behandelt.
    • Die Chirurgie wurde gebaut.
    • Die Heilstätten wurden so groß, dass sie sich selbst versorgten mit eigenen Heizkraftwerk, Wasserwerk, Bäckerei und Flächen zum Anbau von Obst und Gemüse.
  • Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit:
    • Im Zweiten Weltkrieg wurden die Heilstätten schwer beschädigt.
    • Nach dem Krieg von der sowjetischen Armee als Militärhospital übernommen.
    • Einer der letzten berühmten Patienten war 1990 der schon schwer erkrankte Erich Honecker, bis er 1991 von hier aus nach Moskau flog.
  • Nach 1994:
    • Das Gelände war sich selbst überlassen, es begann der Verfall.
    • In den 2000er Jahren entdecken Urban Explorer das Gelände als "Lost Place". Fotos der überwucherten Ruinen wurden bekannt in sozialen Medien.
    • Die alten Beelitzer Heilstätten dienten als Kulisse für Filme Der Pianist, Operation Walküre mit Tom Cruise, Men and Chicken und andere.
  • Seit 2015:
    • Der Baumkronenpfad entsteht, der das Erforschen des Geländes offiziell und sicher macht.
    • Er wird seitdem stetig erweitert.

Auf dem Baumwipfelpfad bei Herst


Infos und Tipps für den Besuch

Tipps in der Umgebung:

Erlebnishof Klaistow: Hofladen und Erlebnishof mit großem Spielplatz und Attraktionen. Sisonale Feste (Spargel, Kürbis usw).
 

Barfußpark Beelitz: Direkt nebenan, Sinneserlebnis auf abwechslungsreichen Wegen.
 

Öffnungszeiten

April – Oktober: 10:00 – 18:00 Uhr
November – März: 10:00 – 16:00 Uhr
 

Hinkommen

Anfahrt mit dem Auto:
Über die A9 Berlin – Nürnberg: Ausfahrt 2 Beelitz-Heilstätten, dann Richtung Beelitz-Heilstätten fahren. Vom Kreisverkehr aus geht es direkt auf den Parkplatz. Parkplätze sind vorhanden (gebührenpflichtig).
 

Anfahrt mit der Bahn:
Regionalbahn RE7 (Berlin – Dessau): Haltestelle Beelitz-Heilstätten. Von der Station ca. 5 Minuten Fußweg bis zum Eingang am Pförtnerhaus.
 

Adresse:
Baum & Zeit, Straße nach Fichtenwalde 13, 14547 Beelitz-Heilstätten