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Der Berliner Funkturm

Ein bisschen mutet er an wie die Berliner Version des Eiffelturms: Der Funkturm ist der Fernsehturm der Westberliner und der älteste Funkturm Berlins. Wie sein Gegenstück in Mitte hat auch er eine Plattform mit Restaurant (52 Meter) und eine Aussichtsplattform auf 126 Metern Höhe.

Wie so viele Berliner Bauwerke hat auch der Funkturm seinen Spitznamen: Berliner nennen ihn auch "Langer Lulatsch" – oder haben ihn so bis in die 1970er Jahre genannt. Denn im alltäglichen Sprachgebraucht hört man den Spitznamen heute eher selten.

Die Aussichtsplattform

Von der Aussichtsplattform in 126 Metern Höhe hat man einen fantastischen Blick über die City West: Charlottenburg, das Autobahnkreuz Funkturm sowie das 360-Grad-Panorama – bei klarem Wetter bis zu 30 Kilometer weit!

In einer geschlossenen Aussichtskanzel (auch Laterne genannt) kann man windgeschützt die Aussicht genießen. Eine Etage höher liegt die offene Plattform: Sie ist ohne Scheiben, das ist perfekt für’s Fotografieren.

Übrigens, bei starkem Wind fährt der Aufzug nicht. Bei den großen Messen ist der Zugang nur mit Messeticket möglich.

Das Restaurant im Funkturm

In 55 Metern Höhe liegt das Restaurant. In der unteren kleinen Etage liegt die Küche, in der oberen großen (und schöner gestalteten) Etage liegt das Restaurant mit der besonderen Aussicht. Doch nicht nur der Ausblick, auch die Einrichtung ist sehenswert: Denn der Gastraum ist nach wie vor im Jugendstil der 1920er Jahre gestaltet. Mittags wird ein Mittagsmenü angeboten, abends gibt es Buffets.

Funkturm am Messegelände

Geschichte: Der Bau und die verhinderte Katastrophe

Der Berliner Funkturm wurde 1926 als Sendemast nach nur zwei Jahren Bauzeit zur Funkausstellung eröffnet. Schon damals waren Messen wichtig für Berlin und der Funkturm war schon zu seiner Entstehung ein Symbol: Passte er doch perfekt in die Zeit der modernen Entwicklungen der 1920er Jahre und in die pulsierende Metropole Berlin.

Außerdem entstanden das damals sehr moderne Restaurant und die Aussichtplattform. Das Restaurant hatte nicht nur eine Heizung, sondern auch eine Klimaanlage und Lüftung, damit der Zigarettenrauch abziehen konnte, ohne dass die Gäste im Wind sitzen mussten. Ein Lift brachte schon damals die Gäste auf die Aussichtsplattform und in das Restaurant.

Nur vier Tage vor der geplanten Eröffnung des Funkturms entstand durch Lötarbeiten ein Brand, der durch Winde auch noch angefacht wurde. Nur dank der Bauarbeiter, die direkt reagierten und das Feuer löschen konnten, wurde die Katastrophe verhindert.

Der Funkturm ist immer noch ein Sendemast - allerdings nur für den berliner Polizei- sowie Mobilfunk.

Zerstörung und Wiederaufbau

1935 brach in den Messehallen ein Feuer aus, das auch den Funkturm in Mitleidenschaft zog. Wenige Jahre später im zweiten Weltkrieg wurden das Restaurant und ein Stützpfeiler von Granaten getroffen. Nach dem Krieg stand der Funkturm nur noch auf drei Pfeilern.

Nach Ende des Kriegs wurde er wiederaufgebaut, das Restaurant originalgetreu restauriert und der Sendebetrieb des Radios (und seit 1952 des Fernsehens) konnte weitergehen. Doch 1963 wurde das Senden der Fernseh- und Radioprogramme vom Funkturm eingestellt. Heute wird Polizeifunk oder Mobilfunk gesendet.

2007 wurde der Funkturm als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland nominiert. Und eine Besonderheit hat er wirklich: Weil er als Sendemast gebaut wurde, steht der ganze Turm auf Porzellanisolatoren der Königlich-Preußischen Porzellanmanufaktur. Allerdings ist die Isolierwirkung begrenzt, denn der Turm ist an Versorgungsleitungen (Strom, Wasser) angeschlossen. Das ist den Ingenieuren der 1920er Jahre erst viel zu spät aufgefallen.


Öffnungszeiten der Aussichtsplattform

Dienstag – Freitag: 14:00 - 22:00 h
Samstag – Sonntag: 11:00 - 22:00 h
 

Die Aussichtsplattform / das Restaurant sind zu den großen Messen nur mit Messeticket zugänglich. Im Sommer (Juli/August) ist der Funkturm wegen Wartungsarbeiten geschlossen.
 

Hinkommen

S-Bahn Messe Nord
 

Messedamm 22, 14055 Berlin
 



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